Niederlande / Deutschlands Westen / Luxemburg
15/09/2019 – 26/09/2019
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Cows crossing! - Wir sind in der
Niederlande
Groningen
Erstmal ändert sich nicht wirklich
viel, wenn man den Grenzfluss überfährt – die wunderschönen
Klinkerhäuser und die endlose Weite der Wiesen bleiben bestehen.
Irgendwie können wir davon nicht genug bekommen, erfreuen uns an den
vielen Kühen und Schafen, befinden das grenzübergreifende Friesland
schon nach kurzer Zeit als sehr sehens- und lebenswert. Holland –
das Land der Campervans!? Irgendwie schon, allerdings ist gratis
parken eher rar gesät, weshalb wir in Groningen einen P+R-Parkplatz
nahe einem Sportzentrum ansteuern. Zum wiederholten Male hat es in
einem der gefühlt 1000 Kreisverkehre eine eigentlich verschlossene
Schublade im Container aus der Verankerung gerissen, daher war klar
was uns in Groningen zu tun ist -während Louise kocht, durfte sich
Jonas mit der Schublade rumärgern, aber Übung macht ja
bekanntermaßen den Meister. Und da wir auf sowas in Zukunft keine
Lust mehr haben, wird nun ein Gepäcknetz die Schubladenreihe sichern
– nicht schön, aber selten.
Den nächsten Tag haben wir in oder vor
dem Camper verbracht, das Wetter war Mist und wir haben uns
gestritten. Die 6qm gemeinsam genutzter Raum und Louises
Rückenschmerzen durch das häufige Sitzen und lange Liegen (wir
gehen ins Bett, wenn es dunkel wird und stehen meist erst gegen 9 Uhr
auf), lassen die Stimmung dann doch immer mal fallen. Allerdings
haben wir seit diesen Tagen eine neue Reisegefährtin, die es sich
unter der hinten am Container befestigten Außentreppe gemütlich hat
– Gundula, die Kreuz(zugs)spinne - im positiven Sinne, versteht
sich!
Museumsinsel |
Gebuuuurtstagskuchen ;) |
Leeuwarden
Unser Weg führt weiter nach
Leeuwarden, der europäischen Kulturhauptstadt 2018. Hier fühlen wir
uns wohl, schlendern durch Straßen mit Bürgerhäusern aus dem
17./18. Jahrhundert, essen belgische Fritten mit rohen Zwiebeln und
erfreuen uns an der Abendsonne.
Die Nacht verbracht haben wir ganz spontan auf einem kleinen Parkplatz neben der Bundesstraße, hört sich ungemütlicher an als es tatsächlich war, denn aus dem Heckfenster konnten wir mit einem Weinchen in der Hand völlig ungestört Kühe beim Grasen und den Sonnenuntergang beobachten – fast wie in unserem schönen Allgäu.
Die Nacht verbracht haben wir ganz spontan auf einem kleinen Parkplatz neben der Bundesstraße, hört sich ungemütlicher an als es tatsächlich war, denn aus dem Heckfenster konnten wir mit einem Weinchen in der Hand völlig ungestört Kühe beim Grasen und den Sonnenuntergang beobachten – fast wie in unserem schönen Allgäu.
Zaanse Schans
Unseren Plan, keine Autobahnen mehr zu
befahren, mussten wir aufgeben, denn von Friesland aus führt einzig
die A7 in die Provinz Nordholland, über Kilometer hinweg auf einem
schnurgeraden, aufgeschütteten Damm. Und so sind wir völlig
entspannt nach Zaanse Schans gefahren und wurden erstmals regelrecht
von den Touristenmassen erschlagen. In dem ältesten Industriegebiet
der Niederlande, heute ein Freiluftmuseum, stehen insgesamt zehn
restaurierte Windmühlen sowie dutzende alter Häuser, außerdem kann
man alte Werkstätten besichtigen und vor Ort produzierte
Lebensmittel wie Käse/Brot/Marmelade etc. verkosten und kaufen, zu
durchaus üppigen Preisen. Zu unserem Glück gab es jede Menge zu
Verkosten ;).
Für die heiße Schokolade in einem
süßen kleinen Café haben wir dann aber doch mal gezahlt.
Amsterdam
Amsterdam
Hier mal einfach so einen
finanzierbaren Stellplatz zu finden, der groß genug für unsere
Schildkröte ist, das kannst du trotz noch so guter vorheriger
Planung fast vergessen, selbst in den Außenbezirken zahlen selbst
Anwohner noch immer über 6€/Stunde. Von knapp einem Dutzend
P+R-Parkplätzen verfügen exakt zwei Stück über eine passende
Durchfahrtshöhe von 3 Metern. Dass man dann in seinem Camper
eigentlich auch nicht übernachten darf versteht sich fast von
selbst. Wir steuerten Parkplatz Nr. 1 im Westen an, der war voll,
Schlange stehen heißt hier die Devise.
Parkplatz Nr. 2 im Osten der Stadt
konnte aufgrund eines großflächigen Stromausfalls nicht befahren
werden, rien ne va plus. Und so stehen wir vor verschlossener
Schranke, warten drauf dass alles wieder funktioniert, vespern,
spülen ab, fotografieren ebenfalls wartende Vögel, nur um dann nach
über einer Stunde Wartezeit unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.
Ganz aufgeben wollten wir Amsterdam
doch noch nicht und folgten einem Weg zu einem einzelnen Camper, den
wir von der Autobahn aus gesehen haben. Et Violà, ein kostenloser
Parkplatz am Deich mit Hausbooten auf der einen und grünen Weiden
auf der anderen Seite.
Hier sind wir dann auch für die nächsten drei Nächte geblieben, obwohl die vorbeifahrenden/-rasenden Autos die Schildkröte schon ordentlich durchgeschüttelt haben. So schön es auch ist, einen Stellplatz umsonst zu finden, so schwierig kann die Situation in Bezug auf ein stilles Örtchen oder eine Dusche sein, wenn die Natur zwar nah ist, aber aufgrund des Publikumsverkehrs nicht zur Verfügung steht. Klar, man hat ja das Porta Potti dabei und auch eine Duschmöglichkeit drinnen und draußen haben wir an Bord, aber für manchen Situationen ist das keine optimale Lösung. Mann oder Frau möchte sich in Ruhe auf den Pott setzen oder duschen, um wenigstens das Bedürfnis einer Grundhygiene befriedigen zu können. Und schon wieder machen sich die 6qm bemerkbar, die wir uns teilen.
Den nächsten Morgen verbringen wir in
der Online-Warteschleife für die begehrten Tickets für das
Anne-Frank-Huis. Über 80% der Eintrittskarten gehen zwei Monate im
Voraus in den Verkauf, nur 20% werden am selben Tag ab 9 Uhr verkauft
– ausschließlich online. Doch wir haben Glück, ergattern zwei
Karten und setzen uns gemütlich in Gang Richtung Innenstadt. Kaum
angekommen, schlendern wir gemächlich durch die weniger betriebsamen
Gassen, betrieben Windowshopping, sehen eine unglaubliche Anzahl an
kleinen Start-Ups und unfassbar kreativen Läden.
Das Anne-Frank-Museum im Westen der
Innenstadt, erkennbar an den Menschenmassen und der Warteschlange
davor, befindet sich in exakt dem Gebäude, in dem sich die Familie
Frank, Familie van Pels und Fritz Pfeffer ab 1942 für über zwei
Jahre vor den Nazis versteckten Durch die unmöblierten, mit wenigen
Bildern und Texten ausgestatteten Räume wird man mittels Audioguide
geleitet, über den man in kurzen Sequenzen alles Wissenswerte
erfährt, solange man sich im Vorderhaus befindet. Sobald man jedoch
durch die mit einem Bücherregal versehene Geheimtür in das Versteck
eintritt, verstummt der Erzähler und die Räume sprechen für sich.
Die steilen Treppen, das düstere Licht, die originalen Ausschnitte
aus Zeitschriften, die sich Anne, Margot und Peter in den 4 Zimmern
aufgehängt haben, die sich 8 Personen teilten sowie die letzten
verbliebenen Habseligkeiten der ehemaligen Bewohner, das alles macht
einen sehr betroffen und man fragt sich immer wieder „Warum?“.
Gegen Ende der Tour werden Zeitzeugengespräche sowie Interviews mit
Otto Frank, dem einzig Überlebenden der Gruppe, als Kurzfilme
gezeigt, und auch die weltberühmten Tagebücher der Anne Frank sind
ausgestellt. Tja, hätten die Nazis damals geahnt, was aus diesem
Haus einmal wird, sie hätten es sicherlich nicht so einfach stehen
gelassen. Das Fotografieren war nicht erwünscht, deshalb gibt es von
uns nur die dringende Empfehlung, selbst einen Rundgang in der
Prinsengracht 263-267.
Vorbei an der Oper zum botanischen
Garten und weiter über die Skinny Bridge entdecken wir die
Back-/Kochkünste des Café „De Laatste Krumel“, im Schaufenster
türmen sich herzhafte Quiches und süße Torten, in einer Vielfalt
von der man nicht mal zu träumen wagt. Zum Glück haben wir einen
der wenigen Plätze auf der Terrasse über einer Gracht ergattern
können und durften die Abendsonne sowie die Köstlichkeiten
genießen.
Nicht fehlen darf natürlich ein Besuch
im berühmtberüchtigten Rotlichtbezirk, in dem sich die
Sexarbeiterinnen in rotbeleuchteten Fenstern präsentieren. Hier ist
es dann auch vorbei mit der beschaulichen Ruhe der kleinen
Nebengassen, die wir so sehr schätzen. Deswegen sind wir auch nur
einmal auf und ab gelaufen, haben keine wirklich attraktiven Damen
gesehen, dafür aber Männergruppen, die untereinander Geld gesammelt
haben, der Grund dürfte klar sein. Auf den Stufen an der Hafenfront
vor der Centraal Station sitzend haben wir viel geredet, Reisen ist
eben doch nicht so einfach, wie viele es sich vorstellen...
Weiter geht es an Amersfort und Utrecht
vorbei über die Autobahn (Kreisverkehrmeidung) Richtung Eindhoven, wo wir fleißig von LKW's überholt
werden.
Zwischenstop ist der Parkplatz des Strandbads Nuenen. Dort hatten wir
uns einen Sprung ins Seewasser erhofft, um uns das erste Mal nach
Groningen wieder komplett zu reinigen. Da aber nach Ende der
Badesaison nicht mehr gebadet werden darf, fiel das leider aus. Aber
wenn man das Glück hat und auf einen sehr netten älteren Mann
trifft, mit ihm schnackt und freundlich nach ner Dusche fragt, dann
darf man die kalte Außendusche inoffiziell nutzen. Und das haben wir
getan – es war dank der Spätsommersonne einfach herrlich und
erfrischend (kalt!!). Die nächsten anderthalb Tage haben wir alle
Fünfe gerade sein lassen, auf die Autos von den Wettkampfanglern
„aufgepasst“ und die pralle Sonne genossen. Es wird gekocht
(Brokkoli-Zucchini-Risotto), Reiseblog geschrieben und gelesen -
solche Tage braucht man zwischendurch auch, jeden Tag an neuen Orten
sein, ist anstrengender, als man denkt!
Gut ausgeschlafen haben wir uns Sonntagmittag auf nach Eindhoven gemacht, eine Stadt, die 1942 durch alliierte Bombenangriffe größtenteils zerstört wurde. Aus diesem Grund stehen kaum noch historische Gebäude, trotz allem hat es hier einen gewissen Charme. Gestartet sind wir vom Strijp S aus, einem Mix aus Wohn- und Industriegebiet und vorbei am Philips-Stadion des PSV Eindhoven in die Innenstadt gelaufen. Die Fußgängerzone ist riesig, die Geschäfte wie immer großartig und die Kneipen sowie Gassen davor waren wegen des PSV-Heimspiels gerammelt voll. Das Polizeiaufgebot war beträchtlich, das Bier gab´s nur in Plastikbechern und auch Bengalos wurden gezündet, eine echt abgefahrene Stimmung für einen Sonntag, an dem wie fast überall in den Niederlanden die Läden geöffnet haben. Zum Abschluss unserer Reise durch unser Nachbarland gab es nochmal Patatje Joppie, also Fritten mit einer Sauce aus Mayo mit Zwiebeln und Currygewürz, Geilomat!
Gut ausgeschlafen haben wir uns Sonntagmittag auf nach Eindhoven gemacht, eine Stadt, die 1942 durch alliierte Bombenangriffe größtenteils zerstört wurde. Aus diesem Grund stehen kaum noch historische Gebäude, trotz allem hat es hier einen gewissen Charme. Gestartet sind wir vom Strijp S aus, einem Mix aus Wohn- und Industriegebiet und vorbei am Philips-Stadion des PSV Eindhoven in die Innenstadt gelaufen. Die Fußgängerzone ist riesig, die Geschäfte wie immer großartig und die Kneipen sowie Gassen davor waren wegen des PSV-Heimspiels gerammelt voll. Das Polizeiaufgebot war beträchtlich, das Bier gab´s nur in Plastikbechern und auch Bengalos wurden gezündet, eine echt abgefahrene Stimmung für einen Sonntag, an dem wie fast überall in den Niederlanden die Läden geöffnet haben. Zum Abschluss unserer Reise durch unser Nachbarland gab es nochmal Patatje Joppie, also Fritten mit einer Sauce aus Mayo mit Zwiebeln und Currygewürz, Geilomat!
Die erste Nacht zurück in Deutschland
haben wir auf dem Parkplatz vor einem seit etlichen Jahren
leerstehenden Restaurant am Poelvennsee verbracht, am Folgetage
ging's auf nach Leichlingen, eine Studienfreundin von Louise
besuchen, mit der wir, kaum angeommen ausgiebig gefrühstückt und
anschließend einen kleinen Hundespaziergang unternommen haben. Nach
einer wohltuenden Dusche sind wir in die Pferdeklinik gefahren, in
der sie arbeitet. Ein unglaublicher Komplex, der mit diversen
Ställen, OPs und Isolationsbereich deutlich besser aufgestellt ist
als die meisten Unikliniken es je sein werden. Abends sind wir
zusammen mit einer weiteren Kommilitonin ins „Rusticus“ essen
gegangen, einem Restaurant, das sehr auf die Auswahl regionaler
Produkte achtet. Am nächsten Tag besuchten wir den Altenberger Dom,
spazierten durch die umliegenden Wälder und begegneten Damwild und
einer Bache mit Frischlingen. Leider hatte Jonas sein Tele-Objektiv
nicht mit dabei, aber auch so war es ein großartiges Erlebnis, das
durch den Anblick von insgesamt vier Damschauflern noch besser wurde,
nicht nur für einen Jäger.
Die Nacht auf dem Parkplatz der
Waldkapelle in der Nähe von Rheinbach verlief bei strömendem Regen
völlig anders als geplant. Nachdem wir feinsten Kuchen aus der
Konditorei in Witzhelden gegessen haben hat Louise neben den leider
fast schon üblichen Rückenschmerzen auch noch Bauchschmerzen
bekommen, sodass wir beide die Halbe Nacht nicht schliefen.Am
nächsten Tag wurde eher Organisatorisches erledigt. Danach sind wir
bei abermaligen Regen über die Autobahnen der Eifel gecruist, um
Frankreich immer näher zu kommen.
Trier und Luxemburg
Bevor wir das Land verließen verbrachten wir noch ein paar regnerische Stunden in Trier
und haben die Stadt ohne jedes
Sightseeing verlassen (auch wenn es ihr sicher nicht gerecht
wird) und sind auch durch Luxemburg mehr oder weniger zügig
durchgefahren. Immerhin war der Tankstopp erfreulich, einen Liter
Diesel bekommt man hier schon für 1.13€, und die Waffeln von Aldi
können sich ebenfalls sehen lassen. Mahlzeit!
Die Route
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