España


09/10/2019 – 28/10/2019

Anzahl der gelesenen Bücher: 3

España

Donostia/San Sebastian

Die Straße nach Spanien schlängelt sich abermals durch dichte Wälder, es duftet nach Moos und frischer Erde, auf den abgelegenen Höfen scheint die Zeit vor ein paar Jahrzehnten stehengeblieben zu sein. Kaum sind wir auf spanischer Seite angelangt wird das Netz der Ortschaften dichter, der baskische Regionalstolz wird mittels Flaggen, Gemälden und Schriftzügen an den Wänden deutlich sichtbar, die Bauweise der Häuser und die Flora bleiben jedoch gleich. Auf dem Weg nach Donostia/San Sebastian tanken wir das erste Mal seit Luxemburg wieder satte 115 Liter Diesel, Städte und Berge haben den Verbrauch auf 13 Liter/100km ansteigen lassen.
Der Blick von oben auf das Zentrum, die Buchten mit Sandstränden sowie die Insel Santa Clara, ist richtig schön. Vor knapp 900 Jahren gegründet wurde die auf Baskisch Donostia genannte Stadt mehrmals von französischen Truppen besetzt, brannte zweimal nieder und der spanische Diktator Franco hatte aufgrund des mediterranen Klimas hier seine Sommerresidenz. Die "kleine Schwester Barcelonas" wurde 2016, zusammen mit Breslau, zur Kulturhauptstadt Europas gekürt und „erfreut“ sich seither immer größerer Beliebtheit. Das Ganze hat jedoch auch seine Schattenseiten und so haben wir nicht nur einmal Sticker mit der Aufschrift „Tourists go home“ gesehen. Und in der Tat, die Schar an Besuchern ist selbst unter der Woche enorm, egal ob am Meer, in den engen Gassen der Altstadt oder an der Uferpromenade. Wir hätten eigentlich große Lust auf die berühmten baskischen Pintxos (Tapas), aber, wie die meisten anderen Gerichte auch, enthalten sie fast immer Fleisch oder Fisch. Was man allerdings unbedingt probieren sollte, ist der berühmte Käsekuchen im „La Viña“.



Getaria und Aldekoa

Unser Weg führt uns immer an der Küste entlang, Wald und Strand wechseln sich ab, es geht hoch und runter, ein wahrer Genuss für uns und eine Qual für das Auto. Die baskische Landschaft ist einfach nur traumhaft schön, am liebsten möchten wir an jedem noch so kleinen Strand anhalten, das Rauschen der Wellen und den Duft des Salzwasser genießen. Was in der gesamten Gegend auffällt ist der unglaubliche Stolz auf alles Baskische. Die Farbkombination grün-rot-weiß dominiert das Bild in den Dörfern und Städten, vielerorts sind die Straßenschilder nur noch in baskischer Sprache verfasst und wir kommen an etlichen Leinwänden, Flaggen und Plakaten vorbei, auf denen unmissverständlich die Abspaltung der autonomen Provinz Baskenland von Spanien und die Zusammenführung mit dem französischen Teil gefordert wird.





Ab und zu stoppen wir, um Platz zu machen für unsere Verfolger, die sich dem Schildkrötentempo von 25km/h anpassen mussten – und wundern uns, dass ein Lada mit selbstaufgebautem Dachträger ebenfalls anhält. Kurz darauf klopft es an der Fahrertür und es stellt sich heraus, dass Géza, ein Ungar mit bestem österreichischen Dialekt, aufgrund unserer „Tortuga“ und der daraus resultierenden Lebensweise angehalten hat. Wir kommen ins Gespräch, blicken auf das blaue Meer und beschließen, ein paar Tage gemeinsam zu reisen. Wir bahnen uns unseren Weg durch kleine Örtchen...



Vor Ort stellen wir uns neben das 96er-Iveco-Wohnmobil von Cathy und Sean, einem kanadisch-irischen Paar, und sind so früh wie selten zuvor am Ziel des heutigen Tages. Da wir zwei, zumindest vom Fahrgestell her, sehr ähnliche Camper fahren, gibt es natürlich sofort Gesprächsbedarf, wir tauschen uns aus über diese und jene Macke, Louise macht eine Fahrzeugführung und danach geht es zum Leuchtturm hoch. Géza, seine zwei ungarischen Windhunde (trainierte Jagdhunde – in Ungarn ist die Nutzung von Hunden als "Jagdwaffe" erlaubt) und wir sitzen bei einem Bier in der Sonne, unterhalten uns lange und genießen den tollen Ausblick.

Sean und Cathy bei der Autoführung :)


Guernica und Bakio

Nach ausreichend Kaffee und der Verabschiedung von Cathy und Sean geht's weiter die Küste entlang, immer in Richtung Westen nach Guernica. Es ist Waschtag und scheinbar auch Zahltag, in einer der Maschinen im Waschsalon findet Louise satte 80€, da ist für die nächsten 16 Wäschen ausgesorgt.
Währenddessen laufen wir durch eine Stadt, die schon immer eine besondere Bedeutung für die baskische Bevölkerung hatte, selbst Könige sind im ersten Jahr ihrer Herrschaft angereist, um einen Eid auf die Freiheitsrechte der Basken zu schwören. International bekannt wurde das kleine Städtchen allerdings erst im Jahr 1937 während des spanischen Bürgerkriegs, als deutsche Fluggeschwader der Legion Condor mit Brand-& Splitterbomben massive Zerstörungen anrichteten, bei denen fast ausschließlich Zivilisten ums Leben kamen – alles auf Bitten des Diktators Franco. Im selben Jahr entstand dann auch Picassos berühmtes Gemälde „Guernica oder Die Schrecken des Krieges“, eine Nachbildung auf Kacheln ist vor Ort zu sehen.



Die letzten Kilometer bis nach Bakio, unserem heutigen Zielort, sind für das Auto abermals eine Tortur, wir fahren unglaublich steile Straßen, kommen aber schließlich wohlbehalten an. Es ist ziemlich busy hier, wir ergattern den letzten freien Platz für Camper und können immerhin gleich unsere Wäscheleine zwischen Gézas und unserem Auto spannen.

Abends gibt's Burger, nach kurzer Diskussion in schlechtem Spanisch unsererseits dann tatsächlich auch ohne Fleisch, dafür mit viel... Ei. Besser als nichts ;).

Bilbao

Der Kühlschrank funktioniert nicht mehr – wir gehen auf Fehlersuche und funken schon mal Louises Notfallkontakt für alle Autowehwehchen an (Carsten – du bist der Beste!).
Hier in Kurzform: Ausbau des Zigarettenanzünders, Studium des Handbuchs bezüglich Kabelverlauf und der Überprüfung der möglicherweise relevanten Sicherungen, Spannungen messen. Alles ohne größere Erkenntnisse.
Dann erst mal Essens- und Alkoholpause (Jonas' gesammelte Maronen und selbst gebrauten Mexikaner) und die Verabschiedung von unserem Reisepartner, der ab morgen eine andere Route einschlagen wird als wir.



Nach einer mehr als bescheidenen Nacht (es hat gedrascht und Jonas hatte Albträume wegen der defekten Elektronik) erfreut sich am kommenden Morgen ein Müllmann unseres Reisemobils und schenkt uns prompt eine Rolle Müllsäcke :D. Einfach sehr sehr nett!
Wir beginnen den Tag mit einer Parkplatzsuche für die Stadtbesichtigung.


Von der einstmals hohen Arbeitslosigkeit in der ehemaligen Industriestadt ist heute nicht mehr viel zu sehen, nachdem der sog. „Bilbao-Effekt“ (gezielte Aufwertung von Städten durch die Errichtung außerordentlicher Bauten) mit der Fertigstellung des weltberühmten Museums 1997 einsetzte sowie die von Norman Foster geplante Metro für einen Boom in der größten Stadt des Baskenlandes sorgte.
Anlaufziel ist das von Cathy empfohlene Guggenheim-Museum, das mit seiner Fassade aus Glas und Titan sehr futuristisch wirkt und seinerzeit als Vorreiter der Architektur für das dritte Jahrtausend gefeiert wurde. Im Inneren erwartete uns unter anderem eine Ausstellung des deutschen Fotografen Thomas Struth, der die meisten seiner Werke mittels Großformatkamera anfertigt und quasi unbearbeitet ausstellt. Seine Fotografien sind in verschiedene Themengruppen unterteilt, in denen er z.B. die Anonymität in Großstädten darstellt oder Forschungseinrichtungen in Form von Wimmelbildern darstellt, um den Menschen aufzuzeigen, was hinter normal gewordenen Dingen wie Energie oder Raumfahrt steckt.



Gegessen wird heute in der „TxuKrut Vegan Bar“, wo wir uns 3 Gänge besten Essens gönnen.



Azkorri

Runde 2 der Fehlersuche beginnt: wir nehmen das halbe Meublement auseinander, um die Verkabelung zu verfolgen, Spannungen messen, mit Carsten korresponieren, feststellen, dass der Tiefentladeschutz hin ist.
Neben dem Strom für den Kühlschrank, hat sich leider auch unsere Reisebegleitung „Gundula“ verabschiedet, was wohl an dem miesen Wetter gelegen haben muss... Danke für über 2000km, Gundi!
Wir nutzen das gute Wetter aus, denn Jonas´ Matte muss dringend runter! *möhmöh*




Nach der Fehlersuche soll jetzt die Lösungsfindung erfolgen. Die Ausbeute an Wohnmobilausstattern ist rar und deren Sortiment noch ärmer. Auch verschiedene Baumärkte können nicht dienen, dann muss wohl doch die Onlinebestellung erfolgen – ohne Wohnsitz und Lieferadresse nicht sonderlich optimal.

Gexto und Playa de El Bocal

Da wir uns noch in der Nähe von Bilbao befinden wollten wir uns das UNESCO-Weltkulturerbe „Puente de Vizeaya“/“Puente Colgante“ nicht entgehen lassen. Diese Mixtur aus Hochbrücke und Fähre wurde als die weltweit Erste ihrer Art 1893 eingeweiht und verbindet die Gemeinden Portugalete und Gexto miteinander, die durch die Ría de Bilbao voneinander getrennt sind.


Die Landschaft auf dem Weg nach Santander ist wunderschön und so vergeht die Fahrt auch großteils recht schnell. Die Durchquerung von (Klein-)Städten verlangt uns immer recht viel Anspannung ab, zig Kreisverkehre und wildeste Fahrmanöver der anderen Autofahrer verursachen so einige brenzlige Situationen. Unbeschadet kommen wir bei Einbruch der Dunkelheit und einsetzendem Regen am Playa de El Bocal an, unserem schönsten Stellplatz bisher :).



Wenn man mit dem Rauschen der Wellen einschläft und am nächsten Morgen damit aufwacht, dann hat man vermutlich so manches richtig gemacht. Zum Morgentee und – kaffee mussten wir also nur aus dem Auto steigen, haben uns auf die Felsen gesetzt und lange geredet, eine Sache die wir so auch schon länger nicht mehr gemacht haben. Das hat richtig gut getan und geht halt irgendwie doch einfach besser, wenn man alleine ist und nicht noch massig andere Camper um sich rum hat.


Sechs Tage mit Brenda

San Antolín und Playa de Verdicio

Nachdem sich heute Morgen die Wasserpumpe leider wieder einmal bemerkbar gemacht und ohne Wasserentnahme gepumpt hat, sind wir abermals auf Fehlersuche gegangen und sind zum wiederholten Male auf ein defektes T-Stück mit Haarriss gestoßen. Ab zum Baumarkt, altes Teil raus, neues rein – wir sind ja jetzt Profis ;).
Durch Zufall entdecken wir auf unserer Fahrt vom Auto aus eine Kirchenruine und legen einen Zwischenstopp ein. Zum Glück ist keiner außer uns vor Ort, so dass wir unbemerkt durch das versperrte Tor schlüpfen und zur im 13. Jahrhundert erbauten Ruine laufen können.


Unser Abendessen gibt es endlich mal wieder draußen, der Regen setzt erst später wieder ein am Playa de Verdicio, vorher kommt noch Brenda samt ihren beiden Hunden sowie mit Wein und Knabbereien vorbei, eine Camperin aus Deutschland, mit der wir die nächsten Tage gemeinsam reisen werden.
Die Nacht war sehr windig und kurz, gestern sind wir noch bei Brenda eingekehrt, im Gegenzug kommt sie heute zu uns, zur Feier des Tages bauen wir sogar unser Bett ab und den Tisch auf. Viel anderes bleibt uns bei Dauerregen und Temperaturen um die 13 Grad auch nicht wirklich übrig. Daher nutzen wir die Zeit und ratschen ausgiebig, mittags gibt es leckeres Gemüsecurry und während wir Uno spielen spült der Regen draußen das dreckige Geschirr quasi von allein. Die einzige kurze Regenunterbrechung wird für einen schnellen Strandspaziergang genutzt, bevor der Tag mit Uno und reichlich Schnaps zu Ende geht.


Playa de las Catedrales und Vilalba

Trotz aller Unannehmlichkeiten, die der Herbst so mit sich bringt, einen ganz großen Vorteil hat er doch und zwar sind deutlich weniger Leute unterwegs, so dass die Stellplätze meistens nicht so bevölkert sind wie im Sommer. Unser Plan, die Playa de las Catedrales bei Ebbe besichtigen zu können, geht voll auf. Die bis zu 30m hohen Steinbögen aus Schichtgestein erinnern einen tatsächlich an so manches Kirchenschiff und sind umwerfend schön.




Für die Nacht steuern wir den Rand von Vilalba an, füllen unsere Wasservorräte auf (ebenso wie viele Spanier, die mit Flaschen, Dosen und Kanistern ankommen) und verbringen den Abend in Brendas gemütlichem Bus.

Ourense

Wir wollen nach all dem Schmuddelwetter endlich nach Ourense, der selbsternannten Thermalhauptstadt Galiziens. Kostenfrei und ohne großartige Konkurrenz genießen wir die heißen Quellen über drei Tage hinweg.

Die Nächte sind mit fünf Grad überraschend kalt, trotzdem frühstücken wir draußen, dann eben dick eingepackt mit Jacke und Mütze.


Nachmittags fahren wir bei Brenda im Camper mit nach Ourense und sind froh, dass wir nicht selbst gefahren sind. Die Straßen sind eng und steil, die Autos fahren gefühlt nach eigenen Regeln und die Parkplatzsuche gestaltet sich mehr als schwierig. Immerhin finden wir mit viel Glück dann doch einen, schnappen uns die Hunde und laufen in die Altstadt. In einem kleinen Musikgeschäft probiert Louise ein paar Gitarren aus, sie möchte wieder anfangen zu spielen und auf unserer Reise sollte dafür genug Zeit sein, doch die Preise liegen leider über unserem Budget. Dafür wird Brenda fündig und gönnt sich eine hübsche Ukulele. Zum Abschluss unseres gemeinsamen Weges versacken wir mit Brenda nochmal richtig und kommen erst am frühen Morgen in unser Bett.


Der Abschied von Brenda fällt uns richtig schwer, zu schön waren die vergangenen Tage mit ihr, zu intensiv die Gespräche und Diskussionen, zu vertraut die Atmosphäre. Ein letztes Mal trinken wir gemeinsam Kaffee und Tee, danach drücken wir uns, bevor wir uns hupend verabschieden. So traurig es auch immer wieder ist, liebgewonnene Personen zurückzulassen, genau diese Begegnungen und Erfahrungen machen das Leben aus und geben dem Reisealltag die nötige Abwechslung.


Am und im Stausee des Rio Lima

Tief im Süden Galiziens liegen abermals heiße Quellen, nahe denen wir uns fernab jeglicher Touristen und somit Lärmquellen, einen Schlafplatz suchen. Wir genießen die Stille, schauen auf den See und die umliegenden Berge, über denen sich der abendliche Himmel rötlich verfärbt.


Die Nächte sind kalt, im Auto hat es nur noch 11 Grad, daher lassen wir für eine Weile die Standheizung laufen um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Abends klopft es an unserer Tür – die Portugiesen Laura, Daniel und Hund haben ihren Geländewagen im Matsch fest gefahren und fragen, ob wir sie nicht rausziehen können.


Nach anfänglichem Zögern, wir haben sowas ja noch nie gemacht und dunkel ist noch dazu, entscheiden wir uns natürlich dafür zu helfen. Wir steigen mehrfach aus, beraten uns, testen den Untergrund auf seine Festigkeit, dann dreht Jonas die Freilaufnaben zu und schaltet in die Untersetzung. Langsam tasten wir uns vorwärts, rangieren und sind zuversichtlich, doch auf einmal gibt der Boden nach und wir stecken fest. Jetzt geht nichts mehr, das Auto sinkt auf rechte Seite ein und der Unterboden liegt bald an drei Stellen auf. So hatten wir uns das natürlich nicht vorgestellt und nun stehen wir da wie die Idioten, fühlen uns natürlich noch viel elendiger als wir zugeben können, rückgängig machen kann man so eine Sache dennoch nicht mehr. Es ist stockfinster, nur unsere Taschenlampen leuchten noch, deshalb rufen wir den ADAC an, die Mitarbeiterin ist sehr hilfsbereit und kümmert sich um einen Abschleppdienst. Während der knapp dreistündigen Wartezeit fangen wir mit den Ausgrabungsarbeiten an, doch so wirklich weit kommen wir nicht, die Löcher füllen sich in kürzester Zeit mit immer mehr Wasser. Als der Abschleppdienst der beiden Portugiesen endlich da ist, scheitert er kläglich an der Bergung ihres Fahrzeugs und ist sichtlich ratlos, die Kraft seiner Seilwinde ist einfach nicht stark genug. Gegen Mitternacht ist dann auch der vom ADAC beauftragte Bergungsdienst vor Ort, wird sogleich von seinem portugiesischen Kollegen belagert und fängt, nach kurzer Besichtigung des Geschehens, mit der Bergung des anderen Fahrzeugs an. Wir verstehen gar nichts mehr, schließlich ist er doch eigentlich wegen uns gekommen, aber zuhören will uns keiner so recht. Stattdessen müssen wir zuschauen, wie der Landrover nach knapp einer Stunde mit wenigen Millimetern Abstand zu „Tortuga“ aus dem Schlamm gezogen wird. 

Nun kommen wir an die Reihe, der Mann vom Abschleppdienst macht sich nur ein kurzes Bild von der Lage und will einfach anfangen, mit der Seilwinde zu ziehen. Dass wir allerdings mit Vorder- und Hinterachse aufliegen scheint ihn nicht zu interessieren, erst als ein Mitarbeiter vom ADAC per Telefon übersetzt, begreift er wohl die Situation. An seinem Plan, uns jetzt mit aller Gewalt bergen zu wollen, ändert es aber nichts, denn auf einmal legt er den Bergegurt um den Querträger des Rahmens und zieht, trotz unserer deutlichen Intervention, an. Es knallt fürchterlich, das Auto bewegt sich ein paar Zentimeter nach hinten und steckt nun noch tiefer im Morast als vorher. Die heutige Nacht verbringen wir in Schräge. Am Folgetag liefern wir uns erneut Diskussionen mit dem ADAC und beschließen einen eigenen Ausgrabeversuch.


Die Hinterachse liegt auf

Also laden wir das Auto so gut es geht aus und fangen mit zwei Schaufeln an zu graben. Laura und Daniel helfen zum Glück auch mit, doch der erste Ausfahrversuch scheitert. Also graben wir neben, hinter und unter dem Auto. Unsere beiden Wagenheber versagen leider kläglich, der Boden ist einfach zu nass, um das Auto anzuheben. Doch wir bekommen Hilfe von zwei Spaniern, die einen „Hi-Lift Jack“ aus dem Kofferraum zaubern. 

Unter die eingesunkenen Reifen auf der rechten Seite können wir nach ein paar Stunden große Steine legen, heben das Auto somit Stück für Stück an und graben Bahnen für die Gerüstplanken zum Rausfahren. Pünktlich zu Sonnenuntergang sind wir draußen. Ein Abschlussfoto im Halbdunkel machen wir noch, ein Dankeschön in Form von Bier, Wein oder Geld lehnen die beiden Männer entschieden ab, denn sie helfen schließlich gern. So eine unglaublich tolle Hilfsbereitschaft bei so einer Drecksarbeit ist nicht gewöhnlich. 



Wir sind dreckig von Kopf bis Fuß, schaffen den Weg gerade noch zu den heißen Quellen und gönnen uns Jonas´ Lieblingswein unterm Sternenhimmel. Die nächsten Tage sind sehr schmerzhaft und wir lassen es eher langsam angehen, schauen uns lediglich eine römische Ausgrabungsstätte an, ein rund 2000 Jahre altes Überbleibsel der Zeitgeschichte. Dort finden wir auch unsere gut genutzten Gerüstplanken wieder ;).



P.s.: Ihr Lieben! Wir möchten gern eine WhatsApp-Gruppe eröffnen, um euch mitzuteilen, wenn wir einen neuen Post veröffentlicht haben. Das Abonnement funktioniert leider nicht, den Grund konnten wir noch nicht erörtern. Falls euch das nicht recht ist, lasst es uns einfach wissen :)! 

Mehr zu Südspanien gibt's hier.

Die Route 



Kommentare

  1. Hallo ihr beiden für künftige Touren in losen Untergrund über vier Aufnahmen am Fahrzeug und das Monstrum von Wagenheber nachdenken

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  2. D.H. Am Koffer habt ihr zwar Ansetzpunkte aber am Rahmen vorne 2 und hinten 2 sind im "Busch"nicht zu verachten.

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